… könnten meinetwegen ausfallen. Da geht man mit seinem Hund gutgelaunt in den Wald und was passiert? Richtig, der gibt ohne ersichtlichen Grund Fersengeld und verschwindet im Unterholz. Abrufen unmöglich, ich werde zwar angeschaut, aber vollkommen ignoriert. Also rein ins Gestrüpp und den Köter an die Leine genommen. Dann fällt Wald erkunden im Freilauf heute aus, wir üben mal wieder ein wenig Grundgehorsam. Außerdem herrscht hier sowieso Leinenzwang.
Die erste Begegnung der dritten Art haben wir direkt an unserer Lieblingsstelle am See. Zwei Damen fortgeschrittenen Alters und sechs Hunde der unterschiedlichsten Größe tummeln sich dort. Die Damen quasseln, die Köter kläffen, es herrscht Hochbetrieb. „Leinen sie ihren Hund ruhig ab, das machen die schon unter sich aus.“ Ein Spruch wie Donnerhall, mit dem sich nur die dämlichsten Hundebesitzer outen! Auf meine Frage, was denn die Hunde unter sich eigentlich so ausmachen, beugt sich die eine zur anderen und flüstert: „Schon wieder so einer …“ Ich verzichte auf Kommentare, Otti und ich gehen unserer Wege.
Kaum um die Ecke gebogen schlendern uns drei Frauen und ihre freilaufenden Hunde entgegen. Schäferhund, Australien Sheppard und Boxer-Mix, eine brisante Mischung, wenn man seinen Terrier an der Leine führt und der einem zeigt, dass er keinen Kontakt wünscht. Denn Otti setzt sich hinter mein Bein und weigert sich, weiter zu laufen. Es kommt, wie es kommen muss. Der Schäferhund kommt ran und ich bitte mehrfach darum, den zurück zu rufen und ihn anzuleinen. Die einzige Reaktion ist ein lässiger Zug an der Kippe.
Als der Schäferhund uns umrundet, bitte ich letztmalig, den abzurufen. Wieder keine Reaktion und in diesem Moment jagt der hinter uns herum und beißt Otti. Fast zeitgleich fliegt mein Fuß in den Schäferhund. Lautes Aufjaulen, eingekniffener Schwanz und in jetzt sicherem Abstand zu mir wirkt er etwas irritiert. In weniger sicherer Entfernung, denn genau Nase an Nase und vor Wut spuckend, steht nun plötzlich Schäferhundfrauchen und brüllt. Ich erhalte einen Auffrischungskurs in Fäkalsprache. Wenn sie mal genauso schnell gewesen wäre, um ihren Hund anzuleinen. Nun ist das zu spät. Wer seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, muss mit den Konsequenzen leben. Ich lasse Otti ungern beißen.