„Keine Sorge, das sind Polizeihunde“

Wie ich bei Facebook schon des Öfteren geschrieben habe – ich liebe Bäume und Steine und Blumen und Gras und vieles mehr.
Hauptsache diese Dinge sprechen nicht, führen keine Hunde bei sich und wollen mir nichts über Hunde, deren Erziehung, die Gefahr von Kampfhunden oder der vermeintlichen Harmlosigkeit der eigenen Tölen erzählen. Am Liebsten ist mir ein freundliches „Guten Tag, guten Weg“ und jeder kümmert sich um seine Hunde.

Aber wie so vieles im Leben ist auch dieses nur Wunschdenken. Die Realität sieht anders aus – leider. Nachdem mich neulich eine in Pelz gekleidete Dame anpöbelte, „ich solle mein Drecksvieh anleinen und mit dem Scheiß Köter auf den Ku-Damm gehen“ – gemeint war selbstverständlich der angeleinte Diesel, weil deren unangeleinter Irish Setter sich benahm wie eine offene Hose – habe ich wieder ein wenig gewonnenes Vertrauen in meine Mitmenschen eingebüßt. Man darf leider so etwas nicht töten und auf Nimmerwiedersehen im Wald verscharren …

Auch heute hatte ich ein Erlebnis der dritten Art. Wir laufen auf dem Mauerweg entspannt im Regen unsere Runde. Aus einem Feldweg nähert sich seine Majestät – Hut und Mantel, das Handy lässig vor dem Mund haltend und aller Welt seine Probleme zuteil werden lassend. Begleitet wird der Herr mit Übergewicht von einem schwarzen Schäferhund und einem Mali – ebenfalls unangeleint.

Mali nähert sich Otti, Diesel hält Abstand. Ich beobachte also das Verhalten von 4 Hunden, während der König an seinen Untertanen vorbeischreitet, ohne die Szenerie eines Blickes zu würdigen. Ich sehe, dass Diesel die Situation unangenehm wird und rufe ihn ab – eine leichte Bürste, weil der Mali aufdringlich wird. Nachdem Diesel bei mir angekommen ist, kümmert sich der Mali also wieder um Otti. Seine Fettleibigkeit zeigt noch immer kein Interesse, Otti zeigt dem Mali ergebnislos die Zähne und mir platzt der Arsch.

„Sie haben ihre Hunde im Blick?“
„Keine Sorge, das sind Polizeihunde“ – endlich dreht sich seine Korpulenz um und schaut
„Ich mache mir keine Sorgen, die sollten sie sich machen.“
Mann mit Hut schaut verblüfft und in dem Moment platzt auch Otti der Kragen – ein Angriff nach vorn, direkt in den Mali, weil alle Warnungen nicht funktioniert haben. Dieser hüpft aus dem Stand gut 2 Meter rückwärts. Otti dreht sich in Siegerpose um und kommt zu mir und Diesel getrabt.
„Jeder Hund ist immer nur so gut wie sein Halter und wenn das Polizeihunde sind, dann muss der Mali noch viel lernen. Wenn sie dabei Hilfe brauchen, dürfen sie sich gerne bei mir melden.“

Dem König entgleiten erst die Gesichtszüge und dann fast das Handy. Wir haben eine tolle Runde in der Natur ohne weitere Vorkommnisse.

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